Versandhandel

Das Ende des E-Commerce Booms?

Onlinehändler hatten sich während der Pandemie Hoffnungen auf ein profitables Geschäftsjahr gemacht, doch nun stellt sich heraus, dass die Gewinne schwinden. Die Gründe hierfür liegen in steigenden Lohnkosten, Inflation und dem Ukrainekrieg. Dies lässt die Kauflaune der Verbraucher sinken und infolgedessen auch die Umsätze der Onlinehändler.

In vielen Ländern ist die Inflation gestiegen und es gibt steigende Preise für Benzin, Lebensmittel und andere Güter. Dadurch sinken die Einkommensmöglichkeiten vieler Haushalte und damit auch ihr Kaufverhalten. Hinzu kommt, dass es in verschiedenen Teilen der Welt zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist, was die Unsicherheit erhöht und somit auch den Einzelhandel betroffen macht.

Das alles zusammen hat zu einem Rückgang des Umsatzes bei Onlinehändlern geführt. Viele dieser Unternehmen müssen jetzt Kostensenkungsmaßnahmen ergreifen, um den Gegenwind zu überstehen. Stellenabbau ist hierbei eine häufige Maßnahme – Zalando will demnach mehr als 1.000 Jobs streichen. Selbst Amazon will Tausende Mitarbeiter entlassen.

Aufgrund der angespannten Lage müssen Onlinehändler nun kreative Wege finden, um mit dem Gegenwind fertigzuwerden: Sie müssen neue Vertriebskanäle erschließen oder sich an neue Kundengruppen wenden, um ihr Geschäft wieder attraktiver zu machen und ihr Umsatzwachstum zu steigern – beispielsweise durch Verzicht auf Versandkostengebühren oder Rabattaktionen für bestimmte Produkte. Es ist also nicht nur notwendig an den Kostenseite zu sparen, sondern auch in neue Strategien zu investieren um langfristig erfolgreich zu sein. Nur so kann man dem Gegenwind standhalten und wieder profitabel wirtschaften.

Im Gegensatz dazu steht der sogenannte stationäre Handel, also die Geschäfte in Einkaufszentren und Läden, vor großen Herausforderungen. Die Insolvenzmeldung des traditionsreichen Modehändlers Peek & Cloppenburg hat die Branche erschüttert. Der stationäre Handel ist deutlich angeschlagen. Heinemann betrachtet die Zukunftsaussichten als düster. „Daher könnte die Insolvenz von P&C, wie Experten befürchten, den Auftakt für zahlreiche weitere Insolvenzen im stationären Bekleidungshandel darstellen“, prognostiziert er. Doch nicht nur in diesem Bereich gibt es Probleme: Die Otto-Gruppe gab bekannt, dass die Filialen der Spielwaren-Tochter MyToys geschlossen werden. Der Online-Shop wird in Otto.de integriert. Der Trend ist also klar: Der stationäre Handel wird weiterhin schrumpfen. Übrig bleiben die Händler, die auf Omnichannel-Commerce setzen.