Datenschutz

Alternative Android-Hersteller sammeln Datenmengen

Immer wieder gilt Google in der öffentlichen Debatte als Nummer 1 beim Datensammeln. Doch Untersuchungen von Smartphones von Samsung, Xiaomi und Huawei durch ein Sicherheitsforscherteam ergaben: Auch alternative Android-Hersteller sammeln Datenmengen in erheblichem Umfang. Die Übermittlung von Telemetriedaten, welche sich nicht abstellen lässt, stand dabei im Fokus.

Studie zu Telemetrie-Daten

Im Rahmen einer Studie wurde zuletzt bekannt, dass Googles Android-Geräte in großer Zahl Daten an den Konzern übermittelten. Und das selbst bei Deaktivierung der Übermittlung von Telemetrie-Daten. Überraschenderweise fand dasselbe Team von Forschern heraus, dass auch alternative Hersteller von Android-Geräten große Datenmengen weitergeben. Abstellen ließe sich das nicht. Betroffen seien Geräte von Herstellern wie Samsung, Xiaomi und Huawei.

/e/-OS- als Privatsphäre-freundlichste Android-Version

Professor Doug Leith und seine Kollegen vom Trinity College in Dublin analysierten die verschickten Daten werksseitig vorinstallierter Apps auf Geräten am europäischen Markt und veröffentlichten die Resultate. Neben einschlägigen Google-Apps betraf das auch Apps von Facebook, Microsoft und LinkedIn. Googles vorheriger Erklärung, dass Telemetrie-Daten für den ordnungsgemäßen Betrieb der Endgeräte nötig seien, widersprachen die Beobachtungen der Forscher bei /e/-OS-Geräten. Hier konnten solche Datenflüsse aus automatischer Telemetriedaten-Übermittlung nämlich nicht festgestellt werden. Deshalb sei sie die Privatsphäre-freundlichste Android-Version.

Genaue Identifikation der Nutzer und Nutzerinnen

Teil der gesammelten Nutzerdaten seien auch IMEI- und Telefonnummer des Gerätes sowie Seriennummern von Komponenten und der SIM-Karte, Ortungsdaten, IP-Adressen, IDs für Werbe-Tracking usw. Die Verknüpfung der erhobenen Daten sowie Listen installierter Apps ermöglichen eine genaue Identifikation der Nutzer und Nutzerinnen. Die Nutzung der Cloud-Systeme von Microsoft und Google durch die entsprechenden Hersteller lege außerdem die Vermutung nahe, dass auch diese Daten nicht ausschließlich den Smartphone-Herstellern zur Verfügung stehen. Entgegen der Forderung nach mehr Datenschutz und Privatsphäre überschreiten diese Studienresultate eine angemessene Datensammlung nach Meinung der Forscher. Alternative Android-Hersteller sammeln Datenmengen und versenden sie an die Betriebssystem-Entwickler und Drittfirmen, schon das allein ist kritisch zu betrachten. Die häufig schlichtweg fehlende Möglichkeit, das zu unterbinden, ist ein weiteres Problem.