FacebookSicherheit

Facebook Nutzerdaten im Darknet

Bei Facebook ist der Wurm drin. Dem US-amerikanischen Unternehmen Facebook Inc. mit Sitz in Kalifornien gehören u. a. das soziale Netzwerk Facebook, die Video- und Foto-Sharing-App Instagram und der Messenger WhatsApp. Doch in letzter Zeit steht die Gesellschaft massiv unter Druck. Nach einem sechsstündigen weltweiten Ausfall aller Portale am 4. Oktober kam es zu erneuten Störungen. Zudem ist das Unternehmen mit den Veröffentlichungen der Whistleblowerin Frances Haugen und daraus resultierenden neuen Regulierungsforderungen beschäftigt. Nun sollen sich noch rund 1,5 Milliarden Facebook Nutzerdaten im Darknet befinden und zum Kauf angeboten werden. Mit dem Ausfall der Facebook-Dienste habe die Datensammlung nichts zu tun.

Sensible Nutzerdaten im Paket

Gemäß Cybersecurity-Portal Privacy Affairs stehen momentan 1,5 Milliarden Datensätze von Nutzern im Darknet zum Verkauf. Von der Echtheit der Daten geht das Portal aus. Das entspricht mehr als der Hälfte der weltweiten Nutzerinnen und Nutzer. Abrufbar seien Name, Geschlecht, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Nutzer-ID sowie Wohnort der Betroffenen. Die Passwörter selbst gehören wohl nicht dazu. Bereits seit letzter Woche sollen Gebote angenommen werden. Gesammelt wurden die Daten vermutlich mittels Scraping, ein Hack soll nicht verantwortlich sein. Scraping beschreibt hier die Beschaffung und Sammlung öffentlich zugänglicher Informationen mithilfe spezieller Tools.

Für wen sind die Facebook Nutzerdaten interessant?

Die gesammelten Facebook Nutzerdaten sind besonders für Werbetreibende interessant, um besonders gezielt Anzeigen ausspielen zu können. Diese Aneignung der verlässlichen Datenquelle durch Marketer ist für Nutzende zwar unangenehm, aber nicht zwangsläufig gefährlich. Jedoch ist auch deren Verwendung durch Kriminelle zu befürchten. Damit könnten Malware- und Phishing-Attacken ermöglicht werden, um beispielsweise an Banking-Zugänge zu gelangen. Denn durch die verfügbaren validen Daten lassen sich durchaus vertrauenswürdige Phishingmails konstruieren.

Wie kann man sich schützen?

Beachten Sie grundlegende Vorsichtsmaßnahmen bei der Internetnutzung: Überprüfen Sie Links auf Schreibfehler oder Verknüpfungen auf andere Seiten. Vermeiden Sie das Einloggen bei Ihrer Bank über öffentliche WLAN-Netze. Installieren Sie zwingend eine zuverlässige Sicherheitssoftware auf allen internetfähigen Geräten. Aufgrund der Facebook Nutzerdaten im Darknet gilt besondere Vorsicht bei E-Mails, SMS, Anrufen oder vielleicht sogar Briefen, die mit völlig korrekter Anrede und Adresse versehen sind! Denn durch den Erwerb dieser Datenpakete könnten sie dennoch Betrug sein. Für Facebook-Profile gilt: Anstatt des öffentlichen Profils sollte das eigene Profil nur bestätigten Freunden zugänglich sein. Die Teilnahme an Facebook-Umfragen oder Quizzen sollte man vermeiden, um seine Daten auf der Social Media Plattform bestmöglich zu schützen.