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Amazon kämpft gegen Fake Bewertungen

Amazon versucht weiterhin, Fake-Bewertungen und gekauften Bewertungen Herr zu werden. Im Rahmen eines Kundenhinweises soll Amazon UK nun etwa 20000 Bewertungen gelöscht haben. Dafür hat man unter Anderem die zehn „größten Bewerter“ überprüft – und gleich sieben davon „erwischt“.

Das Problem bei diesen Fake Bewertungen ist, das diese oftmals professionell von Agenturen organisiert werden, dezentral verteilt auf verschiedene Rezensenten, und dadurch kaum mehr von echten Bewertungen zu unterscheiden. Darauf hatte die Stiftung Warentest bereits im Juni hingewiesen. Manche Experten schätzen den Anteil gefälschter Bewertungen auf 58%!

Gerade auf Facebook, aber auch in anderen sozialen Netzwerken, werben Händler damit, das man nach einer 5 Sterne Bewertung sein Geld zurückbekomme – also das Produkt gegen eine Bewertung geschenkt bekomme. Das ist natürlich verboten, aber trotzdem weit verbreitet.

Den Vogel schoss ein Amazonkunde ab, der im Durchschnitt alle vier bis fünf Stunden eine Bewertung schrieb. Die Produkte bekam er dafür von den Händlern (verbotenerweise) kostenlos, und verkaufte sie angeblich hinterher weiter – mit einem Gewinn von 22.000 Euro innerhalb eines Jahres. Dieses streitet er natürlich ab.

Das Lustige am Verbot der geschenkten Bewertungen ist, das Amazon selbst ein entsprechendes Programm anbietet: Amazon Vine. Hier können die Hersteller den Kunden ganz offiziell „Testmuster“ zur Verfügung stellen, die diese dann bewerten. Allerdings werden diese Bewertungen gekennzeichnet (aber ganz ehrlich: welcher Endverbraucher weiß schon was diese Kennzeichnung bedeutet, oder achtet darauf?)

Amazon möchte neben dem Kampf gegen Fake Bewertungen dem Problem auch durch MEHR Bewertungen Herr werden. Bisher musste man immer einen Text dazu schreiben, wozu viele Kunden keine Lust hatten. Dies wurde nun abgeschafft. Es reicht nun also, Sternchen zu vergeben. Hierdurch sollen mehr echte Kunden dazu gebracht werden, eine Bewertung abzugeben, wodurch der Durchschnitt der Bewertung „ehrlicher“ werden soll, also die Realität besser widerspiegeln soll.